[Rezension] Die Tribute von Panem X: Das Lied von Vogel und Schlange - Suzanne Collins

DAS LIED VON VOGEL UND SCHLANGE
Deutsche Ausgabe
Seiten: 605
Erschienen: Mai 2020
Gebunden: 26,00€
Band: Einzelband
Verlag: Oetinger

KLAPPENTEXT

Es sind die 10. Hungerspiele. Er ist ihr Mentor, sie sein Tribut. Verbunden in einem aussichtslosen Kampf. Folgt er den Regeln des Spiels? Oder seinem Wunsch, zu überleben?

COVER

Absolut grandios!

MEINE MEINUNG

Als vor einigen Monaten bekannt wurde, dass es ein neues Buch aus dem Panem-Universum geben wird, war ich super hyped, aber gleichzeitig auch ein wenig von Angst erfüllt. Die Panem-Trilogie gehört zu meinen liebsten Büchern und ich hatte Angst, dass ein weiteres Buch mich enttäuschen könnte. Zum Glück ist das nicht geschehen!

Zugegeben, so spannend wie die Bücher um Katniss ist Panem X nicht. Es hat zwar einige spannendere Stellen, doch der Großteil wird eher ruhig erzählt. Dies passt aber hervorragend zu unserem Protagonisten Coriolanus Snow - ja, ihr lest richtig, dem späteren Präsidenten Panems -, der quasi all seine Handlungen bis ins kleinste Detail plant und vor allem durchdenkt. Es war geradezu faszinierend, in seinen Kopf gucken zu können.

Die zehnten Hungerspiele sind die ersten, in denen Mentoren zum Einsatz kommen, in denen es Sponsoring gibt und in denen Geschenke zu den Tributen in die Arena geschickt werden können. Die Entstehungsgeschichte der Hungerspiele, wie wir sie dann bei Katniss kennen, konnte mich wirklich begeistern. Generell kommen auch viele Namen vor, die man kennt. Havensbee, Crane, Flickermann, um nur einige zu nennen. Man merkt also, dass es einfach bestimmte Namen im Kapitol gibt, die dort das Sagen haben. Und Snow gehörte da bis zum Krieg dazu, da aber leider beide Eltern im Krieg gestorben sind, sind die Snows während der 10. Hungerspiele arm und versuchen dies natürlich so gut wie möglich vor den anderen zu verstecken, um ihr gutes Ansehen zu wahren. Auch hier wurden bestimmte Tricks verraten. Zudem hatte man durch Coriolanus' Gedanken stets im Hinterkopf, dass er sich vieles einfach nicht leisten kann. Zu sehen, wie er um sein Stipendium an der Akademie, dem Preis für einen der Mentoren bei den Hungerspielen, kämpft, war daher gleich auf verschiedene Arten spannend. Einerseits hat man mit ihm mitgefiebert, damit sein Traum von einer besseren Zukunft wahr wird, andererseits hat man auch mit Lucy Gray, seinem zu betreuenden Tribut, mitgefiebert, dass sie die Hungerspiele gewinnt.

Lucy Gray war ein interessanter Charakter, der mir im Laufe des Buches aber immer sympathischer wurde. In ihrer ersten Szene war ich ein wenig verwundert. So hatte ich sie mir definitiv nicht vorgestellt. Aber je mehr ich aus Coriolanus' Sicht über sie gelesen habe, desto mehr habe ich sie in mein Herz geschlossen. Sie war wirklich anders - aber im positiven Sinne - und sehr faszinierend.

Während ich las, war ich anfangs vor allem davon begeistert zu erfahren, wie die Hungerspiele zu dem wurden, was sie in der Trilogie sind. Aber immer wieder baut Suzanne Collins auch interessante Twists ein, die ich nicht ein Mal (wenn ich mich richtig erinnere :D) vorhersehen konnte. Ich war wirklich mehrmals geschockt und dachte, ich hätte mich verlesen. Extrem gut gemacht!

Immer wieder tauchen zudem Dinge auf, die die Rebellion 65 Jahre später noch einmal in ganz anderem Licht erscheinen lassen. Ich glaube, ein Reread mit dem ganzen Wissen aus diesem Prequel wäre wirklich wahnsinnig spannend.

FAZIT

Zwar nicht durchweg spannend, dafür aber mit vielen sehr interessanten Hintergrundinformationen gespickt, die die Trilogie um Katniss noch einmal in einem anderen Licht erscheinen lassen, und einigen für mich unvorhersehbaren Twists. Coriolanus und Lucy Gray sind faszinierende und vielschichtige Charakter, die zusammen sehr gut harmonieren. Insgesamt konnte mich Panem X also sehr von sich überzeugen, es gab nur klitzekleine Kleinigkeiten, die mich "gestört" haben. Ein Prequel, das sich definitiv lohnt.