[Rezension] Love: Fünf Geschichten über die Liebe - Ruth Rahlff, Anne Hoffmann, Andreas Thamm, Mario Fesler, Antje Leser

Werbung - Rezensionsexemplar

LOVE: FÜNF GESCHICHTEN ÜBER DIE LIEBE
Deutsche Ausgabe
Seiten: 239
Erschienen: Juli 2021
Gebunden: 16,00€
Band: Einzelband
Verlag: Magellan

KLAPPENTEXT

Jede Liebesgeschichte ist anders, und doch haben sie alle eines gemeinsam: ganz große Gefühle. Egal ob es darum geht, den Schwarm auf einer Party endlich nach einem Date zu fragen, mit einer verflossenen Liebe fertig zu werden oder unfreiwillig als Theaterschauspieler durchzustarten, nur um ein Mädchen für sich zu gewinnen. Manchmal gibt es auch ein Davor und ein Danach und manchmal braucht es die Vogelperspektive, um die richtige Richtung zu finden. Die Geschichten in diesem Buch erzählen von der Liebe, ihren atemberaubenden, schönen Momenten, aber auch von den traurigen Augenblicken.

MEINE MEINUNG

Kurzgeschichten habe ich bisher nur in der Schule gelesen und da waren sie meist nicht besonders spannend. Bei der Vorstellung der Verlagsvorschau war ich von der Idee dieses Buches, fünf ganz unterschiedliche kurze Geschichten, die alle das Thema Liebe behandeln, aber sehr begeistert, sodass ich den Kurzgeschichten endlich auch einmal eine Chance geben wollte. Von den fünf Geschichten hier konnten mich leider nur zwei wirklich von sich überzeugen. Aber gucken wir uns die Storys doch im Detail an:

Ein zerbrochenes Herz ist ein zerbrochenes Herz ist ein zerbrochenes Herz - Ruth Rahlff

Geschichte Nummer Eins und ich wurden leider so gar nicht warm miteinander. Der Schreibstil war mir zu plump, die Story zu merkwürdig. Ich konnte Handlungen nicht nachvollziehen, generell war alles recht verwirrend. Die Charaktere geben Pseudoweisheiten von sich und am Ende ist plötzlich jemand ein Love Interest, der vorher irgendwie völlig uninteressant war. Leider so gar nicht mein Fall.

3/10

Rot ist die unbequemste Farbe - Anne Hoffmann

Diese Kurzgeschichte hat mir insgesamt ganz okay gefallen. Schön fand ich, dass die Geschichte neben der Liebe auch das Thema Freundschaft behandelt und den Fokus sogar vor allem darauf legt. Der Schreibstil hat mir leider nicht ganz zugesagt. Es wurden sehr viele englische Begriffe benutzt, die für mich nicht authentisch wirkten, wenn die Charaktere das gesagt haben. Es passte einfach nicht zu ihnen und war mir zu gewollt hip. Zudem fand ich es sehr komisch, dass sich Merle als Merle vorstellt und direkt Merlin genannt wird. Insgesamt also leider auch nicht ganz mein Fall.

5/10

Nicht in diesem Universum - Andreas Thamm

Nachdem man sich an den sehr ungewöhnlichen Schreibstil, der in wörtlicher Rede zu viel Umgangssprache benutzt, gewöhnt hat, findet man hier eine nette kleine Geschichte über einen Neuntklässler, der auf eine Elftklässlerin steht. Absoluter Pluspunkt war für mich, dass die Theater-AG das Stück "Frühlings Erwachen" aufführt und die Kurzgeschichte dieses Theaterstück also häufig aufgreift. Dieser Klassiker zählt zu meinen absoluten Lieblingen, ich habe das Stück zwei Mal gelesen und war acht Mal im Musical. Daher fand ich es total schön, dass viele Aspekte des Stücks auf die heutige Zeit übertragen wurden und Benny sich mit Melchior vergleicht. Nicht so gut hat mir gefallen, dass die Szene auf dem Heuboden, in der es zu einem Kuss, aber auch zu einer Vergewaltigung kommt, total romantisiert und nur auf den Kuss reduziert wurde. Von der Vergewaltigung ist kein einziges Mal die Rede. Davon aber abgesehen hat mir die Geschichte an sich gut gefallen. Gerade Jojo, Bennys bester Freund, war super hilfsbereit und witzig. Und generell das ganze Setting mit dem Theaterstück war mal etwas Anderes. Das Ende habe ich allerdings nicht verstanden.

6/10

Davor/Danach - Mario Fesler

Die Geschichte beginnt in der Gegenwart. Mila geht abends allein nach Hause, kommt an einem Haus vorbei und verfällt dann in einen Rückblick, welcher eine Liebesgeschichte erzählt. Allein diese Idee hat mir schon unglaublich gut gefallen. Die Geschichte in der Vergangenheit war für mich perfekt erzählt. Der Schreibstil ist total angenehm und passt perfekt zu der süßen Story, die erzählt wird. Auch das Ende war für mich sehr passend und schön. Mila fand ich zu Beginn der Gegenwarterzählung recht unsympathisch und sie passte für mich so auch nicht zu ihrem Vergangenheits-Ich. Aber das ist wirklich mein einziger wirklicher Kritikpunkt. Eine tolle Kurzgeschichte.

9/10

Liebe in Zeiten von Corona - Antje Leser

Jetzt schon etwas über die Coronazeit zu lesen, wo wir ja noch mitten drin stecken? Das kann bestimmt nicht gut gehen. Dachte ich zumindest vor der Kurzgeschichte. Aber Antje Leser hat ihre Geschichte so schön umgesetzt. Wir befinden uns im ersten Lockdown, Fynns Mutter und Schwester wurden positiv getestet und er ist damit folglich auch in Quarantäne. Einzig seine Drohne verschafft ihm noch etwas Kontakt nach draußen. Und so begegnet er einem Tänzer, mit dem er beginnt zu schreiben. Die gesamte Idee und Umsetzung haben mich total begeistern können. Der Schreibstil war sehr schön, Fynn super sympathisch, Fynn und Dancer haben total gut miteinander harmoniert und durch die immer noch aktuelle Coronalage kann man sich auch gut in Fynn hineinversetzen. Die Kurzgeschichte war quasi perfekt!

10/10

FAZIT

Leider konnten mich von den fünf Kurzgeschichten nur zwei komplett begeistern. Zwei weitere waren okay, eine hat mir leider gar nicht gefallen. Meist lag dies vor allem an den Schreibstilen, die mir zu plump oder zu gewollt waren. Die letzten beiden Geschichten waren dafür wirklich genial und konnten auch mit dem Schreibstil überzeugen. Insgesamt konnte mich das Buch dann aber nicht begeistern. Wer jedoch gerne Kurzgeschichten über die Liebe mit jugendlichen Protagonisten lesen möchte, der findet an dieser kurzen Sammlung sicherlich Freude.

Vielen Dank an den Magellan-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!