[Kurzrezension] Gelesene Bücher und meine Meinung dazu | Dezember 2017 - Januar 2018

Anna | Dienstag, 31. Juli 2018
Dein eines, wildes, kostbares Leben - Jessi Kirby
„Sag mir, was hast du vor mit deinem einen, wilden und kostbaren Leben?“ Diese Frage stellt ein Englischlehrer seiner Abschlussklasse. Die Antworten darf jeder in ein Tagebuch schreiben, das danach eingesammelt und zehn Jahre unter Verschluss gehalten wird.
Die 17-jährige Parker Frost weiß zumindest, was man von ihr erwartet: zum Medizinstudium nach Stanford. Am besten mit dem Stipendium, das zu Ehren von Julianna und Shane eingerichtet wurde, die vor zehn Jahren nach einem Autounfall verschwanden. Als Parker durch Zufall das Tagebuch von Julianna findet und darin liest, ist sie erschüttert. Denn deren Leben stellt sich plötzlich ganz anders dar. Was geschah damals, in der Nacht des Unfalls? Und ist es möglich, dass Julianna noch am Leben ist? Das Ergründen von Juliannas Geheimnis bedeutet für Parker letztlich eine Reise zu ihrem innersten Selbst und zu dem, was sie wirklich will.

Diese Contemporary-Geschichte über Selbstfindung hat mir wirklich gut gefallen. Einige für mich etwas zu konstruierte Zufälle gab es aber, daher der Punktabzug. Ansonsten ein rundum gelungenes Buch mit vielschichtigen Charakteren, die sich altersgerecht und situationsbedingt auch mal impulsiv verhalten. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und ich habe gemeinsam mit Parker auf der Suche nach der Wahrheit mitgefiebert. Gerade die beiden Zeitstränge, die ein Thema - Selbstfindung - auf unterschiedliche Weise behandeln und in der Gegenwart irgendwie zusammenführen, haben mir sehr gut gefallen.


Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken - John Green
Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.

Aza ist die erste Protagonistin, von der ich lese, die psychisch krank ist. Ängste und Zwänge beherrschen ihre Gedankenwelt. Diese Seite des Buches, ihre Gedanken und die Gedankenspirale, die sie zu ihren Zwangshandlungen bringt, fand ich sehr gelungen. Ich habe mich in Azas Denken hineinversetzen können. Ich konnte verstehen, warum sie tut, was sie gerade tut. Dafür ein großes Lob an John Green, denn so etwas zu schreiben ist vermutlich sehr schwierig. Auch der Schreibstil war - wie nicht anders gewohnt - wieder sehr angenehm zu lesen. Allerdings plätschert die Handlung ein wenig vor sich hin. Die Suche nach dem Milliardär ist irgendwie da, aber irgendwie auch nicht. Es wird definitiv nicht so viel Fokus drauf gelegt, wie der Klappentext vermuten lässt. Das hat mich tatsächlich nur geringfügig gestört, denn auch ein Buch ohne spannende Rahmenhandlung kann ja (sehr) gut sein. Eine Stelle, die Azas Handlung betrifft, die ich hier aus Spoilergründen aber nicht näher erläutern werde, hat mir aber ganz und gar nicht gefallen und mir leider den Rest des Buches etwas madig gemacht. Die Aktion konnte ich absolut nicht nachvollziehen und auch die Tatsache, dass sie ohne schlechtes Gewissen weitermacht, war für mich nicht einleuchtend. Und ich frage mich die ganze Zeit, was passiert wäre, hätte sie anders gehandelt. Ich denke nämlich, dass das Buch dann ganz anders und vor allem auch etwas spannender gewesen wäre. Alles in allem aber wie gewohnt ein gutes Buch von John Green.


Der Weihnachtosaurus - Tom Fletcher
Lieber Weihnachtsmann, ich wünsche mir einen echten Dinosaurier ..."
Die Weihnachtswichtel am Nordpol sind ganz aus dem Häuschen, als sie tief im Eis ein geheimnisvolles Ei entdecken. Der Weihnachtsmann höchstpersönlich brütet das Ei unter seinem dicken Po aus. Zur Verblüffung aller schlüpft ein freundlicher kleiner Dinosaurier: der Weihnachtosaurus. Zufällig schickt zur gleichen Zeit, tausende Kilometer entfernt, ein kleiner Junge namens William seinen Wunschzettel an den Weihnachtsmann ab: Er wünscht sich einen echten Dinosaurier. Als William und der Weihnachtosaurus einander in der Weihnachtsnacht begegnen, erleben die beiden nicht nur ein fantastisches, zum Brüllen komisches Abenteuer, sondern auch, was es heißt, den Wünschen seines Herzens zu folgen.

Zu diesem Buch möchte ich gar nicht mehr sagen als LEST ES! Nein, im Ernst, ein so zuckersüßes Kinderbuch mit einer witzigen, abenteuerlichen, weihnachtlichen und absolut großartigen Geschichte und fantasievollen Zeichnungen von einem Autor, bei dem man auf jeder Seite spürt, wie sehr er Weihnachten und Dinosaurier liebt, und der auch noch eine wundervolle Message mit dem Buch überbringt. Absolut lesenswert!



Boy in a white room - Karl Olsberg
Eingesperrt, ohne Erinnerung, erwacht Manuel in einem weißen Raum. Er weiß weder, wer er ist, noch, wie er hierher kam. Sein einziger Kontakt ist eine computergenerierte Stimme namens Alice, durch die er Zugriff auf das Internet hat. Stück für Stück erschließt sich Manuel online, was mit ihm passiert ist: Bei einem Entführungsversuch wurde er lebensgefährlich verletzt. Doch wie konnte er diesen Anschlag überleben? Ist das tatsächlich die Wahrheit? Und wer ist Manuel wirklich?

Das Buch hat meine Mama mir zu Weihnachten geschenkt mit den Worten: "Ich weiß, du wolltest keine Bücher haben, aber das habe ich neulich als Hörbuch gehört und es war so gut und am Ende so philosophisch. Das musst du unbedingt lesen und du musst mir versprechen, dass du es auf deinem Blog besprichst." Das wäre hiermit dann wohl erledigt! :D
Und im Prinzip hat meine Mama damit auch schon alles zusammengefasst. Man wird - genau wie Manuel - völlig unwissend in das Buch geworfen und versucht, gemeinsam mit Manuel herauszufinden, was passiert ist, wer er ist und warum er sich in diesem weißen Raum befindet. Ich fand dieses Rätselraten sehr fesselnd und bin von der Auflösung, die ich so wirklich nicht vorhergesehen habe, absolut begeistert.


2 Kommentare:

  1. Hallo :)

    Das Buch von John Green habe ich auch vor einer Weile gelesen. Schön, dass es dir gefallen hat, meine Meinung dazu ist eher etwas durchwachsen ausgefallen. Vielleicht lag es aber auch an dem Hype um das Buch, dass meine Erwartungen nicht erfüllt werden konnte. Ich wusste bis zuletzt nicht so richtig, wohin die Geschichte eigentlich will. Diese zeitweise dahinplätschernde Handlung war genau das, was es mir so schwer gemacht hat.

    Liebe Grüsse ♥
    paperlove von Between the Lines.

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    1. Hallo paperlove :)

      Ich kann deine Meinung zu dem Buch sehr gut nachvollziehen. Gerade dieses 'Wohin will die Geschichte' und 'Was möchte mir das Buch eigentlich sagen?'. Es war definitiv nicht sein bestes Buch, das stimmt. Hast du denn schon andere Bücher von John Green gelesen?

      Liebe Grüße zurück ♥

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