KLAPPENTEXT
Der Satz des Pythagoras: a²+b²=c², die Formel aller Formeln, die jedem in Erinnerung bleibt, auch wenn er sonst jegliche Schulmathematik vergessen hat, steht im Zentrum des Rätsels, um das es hier geht. Diese Formel gilt für jedes rechtwinklige Dreieck und besitzt eine ganzzahlige Lösung. Das gilt jedoch nicht mehr, sobald die Potenz erhöht wird. In den Notizen des großen französischen Mathematikers Pierre Fermat, der im 17. Jahrhundert lebte, gibt es einen Hinweis, daß er für dieses Phänomen einen mathematischen Beweis gefunden habe. Seitdem versuchten nun die Mathematiker der nachfolgenden Generationen, diesen Beweis zu führen. Keinem gelang es, manche trieb das Problem sogar in den Selbstmord. Schließlich wurde ein Preis für die Lösung ausgesetzt. Diesen Preis gewann 1995 der geniale Mathematiker Andrew Wiles.
Simon Singh erzählt diese auf den ersten Blick abgelegene Geschichte und darum herum auch die Geschichte der Mathematik so mitreißend, daß niemand sich ihrer Faszination entziehen kann: spannend, unterhaltsam, einleuchtend.
COVER
Ist ansprechend und man ahnt, dass es um Mathematik geht. Warum dort jedoch so eine komische Figur drauf ist verstehe ich immer noch nicht.
MEINE MEINUNG
Als ich vor zwei Wochen bei meinen Eltern war und Zeit zum Lesen hatte, hatte ich ein kleines Problem: Meine aktuellen Lektüren hatte ich nicht dabei. Gut, dass noch ein paar meiner Bücher zuhause rumschwirren und so begann ich in diesem Buch zu lesen. Viel versprochen habe ich mir nicht. Ganz im Gegenteil. Ich vermutete ein langweiliges Sachbuch hinter dem Cover. Aber ich wurde eines Besseren belehrt!
Simon Singh schreibt keinesfalls langweilig. Er versteht es, die einzelnen Aspekte des Beweises, die Geschichten der einzelnen Mathematiker und die Entstehung der Mathematik absolut fesselnd zu beschreiben. Sehr gut hat mir der Aufbau gefallen: Zu Beginn befindet man sich im Jahr 1993. Andrew Wiles stellt seinen Beweis vor, allerdings ist dieser fehlerhaft, wie sich später zeigen wird. Nach dieser Einleitung befinden wir uns im alten Griechenland und bei seinen Mathematikern. In fast chronologischer Reihenfolge wird nun geschildert, wer wann welche Entdeckungen machte und welche Auswirkungen dies auf Fermats Vermutung und schlussendlich auch seinen Beweis hatte.
Ich war geradezu gebannt vom Inhalt und wollte einfach nicht aufhören zu lesen. Durch viele einfache und illustrative Beispiele, die man auch ohne Mathestudium größtenteils leicht versteht, schafft er es, die Inhalte spannend darzustellen. Zudem liest man hier Kurzbiographien über die wichtigsten Mathematiker wie Pythagoras, Fermat, Euler, und auch über einige, deren Namen ich bis dahin nicht kannte.
Zwei Sachen haben mich allerdings ein wenig gestört:
Das ganze Buch ist, obwohl es die 18. Auflage von 2015 ist, in alter Rechtschreibung geschrieben. Die Rechtschreibreform ist nun schon ein wenig her, in der Zeit hätte man es wohl doch überarbeiten können.
Bis Seite 107 wird immer davon gesprochen, dass die Fermatsche Vermutung wie folgt lautet:
Es gibt keine ganzzahlige Lösung für die Gleichung x^n + y^n = z^n, n>2.
Dies stimmt nicht. Ich kann einfach x=y=z=0 wählen und habe eine ganzzahlige Lösung. Richtig wäre die Fermatsche Vermutung wie folgt (und so wird sie auch meistens ab Seite 107 beschrieben):
Es gibt keine positive ganzzahlige Lösung für die Gleichung x^n + y^n = z^n, n>2.
Hier weiß ich jedoch nicht, ob es einfach nur ein Übersetzungs- oder Lektoratfehler ist. In jedem Fall ist die Aussage so aber leider falsch.
Dennoch ist es ein wirklich großartiges Buch über die Geschichte der Mathematik und den Beweis zu Fermats letzten Satz, der auch zeigt, mit welcher Leidenschaft diese Leute Mathematik betrieben haben! Eine absolute Leseempfehlung, auch für Leute, die mit Mathe vielleicht nicht so viel am Hut haben!
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