[Rezension] Die erste Liebe [nach 19 vergeblichen Versuchen] - John Green

Anna | Sonntag, 2. August 2015

Die erste Liebe (nach 19 vergeblichen Versuchen)


DIE ERSTE LIEBE [NACH 19 VERGEBLICHEN VERSUCHEN]
Deutsche Ausgabe
Seiten: 314
Erschienen: Juli 2008
Taschenbuch: 9,99€
Band: Einzelband




       KLAPPENTEXT

19-mal war Colin verliebt, jedes Mal hießen die Auserwählten Katherine - und immer haben sie ihn abserviert. Sein Freund Hassan - der immer einen guten Witz auf Lager hat - sieht nur eine Möglichkeit: Colin muss sein Leben ändern! Dazu soll er mit ihm quer durch Amerika fahren - ohne Ziel, nur mit dem Mut zum Abenteuer. Ein Albtraum für Colin, der lieber in Ruhe sein Schicksal analysiert. Trotzdem reist er mit. Im Gepäck: sein Liebestheorem, mit dem er vorausberechnen will, wann ihn eine Freundin abserviert. Doch bevor er es einsetzen kann, kommt ihm die Liebe in Gestalt von Lindsey zuvor. Lindsey ist seine erste Nicht-Katherine - dafür dauert ihre Beziehung schon länger, als das Theorem es hätte voraussagen können.

COVER

Die Füße, die lässig aus dem Auto in den strahlend blauen Himmel gestreckt werden, verraten schon, dass es sich um einen Sommerroman handelt. Ich mag das Cover, denn es passt einfach ;-)

MEINE MEINUNG

Nachdem ich Margos Spuren gelesen hatte (Filmvorfreude! *_*), hatte ich Lust, auf ein weiteres John Green Buch. Da traf es sich gut, dass ich dieses hier noch ungelesen im Regal stehen hatte.

Der Einstieg war sehr locker und einfach. Die Charaktere Colin und Hassan fand ich zu Beginn noch etwas sehr merkwürdig, jedoch legte sich das schnell, wobei sie immer ein wenig merkwürdig bleiben. Ich meine bei einem (ehemaligen) Wunderkind und einem Faulenzer ist das auch irgendwie normal. Colin wurde gerade von Katherine XIX verlassen und leidet an gebrochenem Herzen und so beschließen sein bester Freund und er, eine Fahrt ins Blaue zu unternehmen und Colin möchte dazu noch ein Theorem aufstellen, mit dem man die Länge einer Beziehung voraussagen kann, basierend auf Mathematik.
 Gerade auf die Mathematik und die Grafen hatte ich ziemlich viel Lust. Zuerst einmal, es handelt sich um keinen Roadtrip, den Hassan und Colin unternehmen. Davon bin ich nämlich anfangs ausgegangen und war dann ein klein wenig enttäuscht, als sie nach nur 20-30 Seiten auf einmal in Gutshot bleiben und auch die komplette restliche Handlung dort spielt. Jedoch war meine Enttäuschung schnell verflogen, denn sobald man in Gutshot ankommt, lernt man viele neue Charaktere kennen. All diese sind sehr gut ausgebaut und haben mir gut gefallen. Besonders Lindsey, die irgendwie eine Mischung aus aufgesetztem und tiefgründigem Mädchen ist habe ich ins Herz geschlossen.
Die Story an sich ist nicht wirklich grandios, aber manchmal braucht man für ein gutes Buch auch keine actionreiche Handlung. Da reichen dann die Dorfgeschichten und Beziehungen der Charaktere schon aus. Also falls ihr euch überlegt, das Buch zu lesen, stellt euch auf wenig „richtige“ Handlung ein und dafür mehr Zwischenmenschliches und Mathe :D Die Rückblenden, in denen von den 19 Katherines erzählt wird, fand ich zu Beginn zu lang und zu uninteressant, allerdings legte sich das nach Hälfte des Buches (und so viele kommen auch gar nicht dran) und ab da hatte ich wirklich Lust und Interesse, Colins Katherine-Vergangenheit zu erfahren. Man muss sich dann leider schon ganz schön gedulden, bis wirklich jede dran war, aber die Geschichte ist trotzdem einfach nur genial.

Kommen wir dann zu dem Teil, der mich einfach nur enttäuscht hat und das ist nicht John Green zu verschulden, sondern der deutschen Übersetzung! Von welchem Teil ich rede: der Mathematik. Bereits beim ersten Graphen war ich skeptisch, denn es wurde von einer Glockenkurve gesprochen, abgebildet war aber nur eine Kurve, die ein wenig Ähnlichkeit mit einer hatte, jedoch die x-Achse schneidet und nicht asymptotisch zu ihr verläuft. Aber gut, ist okay. Dann kam die erste Theorie von Collin. Aufgestellt hatte er eine quadratische Funktion, der Graf war jedoch mindestens eine Funktion dritter Ordnung. Also schrieb ich Lea an, warum das denn nicht zusammen passe. Sie besitzt die englische Ausgabe, hat nachgeguckt und erstens war bei ihr eine andere Funktion und zweitens passte der Graf auch zu der entsprechenden Funktion. Lea war also so lieb und hat mir dann die englische Ausgabe gegeben, damit ich vergleichen konnte, wie es richtig aussieht. Bei dem ersten Mengendiagramm gibt es im Deutschen auch nicht einen Berührpunkt, wodurch die Geschichte irgendwie weniger Sinn ergibt. Aber damit lässt sich dann auch noch leben. Was aber einfach echt nervig war: Der Graf, der am Anfang auftauchte (wo er eigentlich nicht sein sollte), tauchte dann auch noch mal bei einer ziemlich komplizierten Funktion auf, wo im Englischen nicht mal ein Graf abgebildet war. Dazu kommt noch, dass Fehler in den Formeln sind (Groß- und Kleinschreibung der Buchstaben und Klammerung und Betragsstriche), was einfach nicht Not tut. Ich meine John Green hat extra einen befreundeten Mathematiker die Formeln aufstellen lassen. Warum ist dann die deutsche Ausgabe voller Fehler und Änderungen (es gibt noch mehr abgeänderte Grafen in dem Buch). Dafür gibt es ein dickes Minus. Also nicht für die Geschichte, sondern für die deutsche Ausgabe. So schwer kann es ja echt nicht sein!
An sich fand ich die Idee mit dem Theorem sehr genial, wenn es auch manchmal ein wenig langweilig wirkte.
Kommen wir also wieder zum eigentlichen Buch zurück. Und zu Colin und Hassan und Lindsey. Die drei fand ich nämlich wirklich toll, denn sie durchleben wirklich eine Veränderung und entwickeln sich weiter. Und sie verhalten sich dazu noch ihrem Alter entsprechend. Sie reden wie normale Jugendliche, tun das, was Jugendliche halt so machen und sind, abgesehen davon, dass Colin ein Wunderkind ist, völlig normal.
 Zu John Greens Schreibstil muss ich, denke ich, nicht viel sagen: Er ist mal wieder fantastisch und auch die Fußnoten mochte ich. :) Was mir auch gefallen hat, war der Anhang, in dem die Mathematik hinter Collins Theorem noch einmal sehr verständlich erklärt wurde.

Allerdings finde ich, spoilert der Klappentext ziemlich doll. Gerade was Colin und Lindsey angeht. Das ist ziemlich schade!

 Abschließend kann ich nur sagen, dass auch dieses Buch mich wirklich begeistern konnte (abgesehen von der Mathematik) und ich es euch wärmstens empfehlen kann. Solltet ihr das Buch allerdings lesen wollen, so nehmt die englische Ausgabe! :D
Für die Geschichte an sich würde ich 8 Punkte vergeben, das sie halt sehr gut ist, aber halt nicht soooo besonders, der deutschen Ausgabe gebe ich dann aber nur 7.
7/10

4 Kommentare:

  1. Jetzt bin ich nicht sicher, ob ich das Buch lesen will oder nicht :'D Was ich mich ja frage, ist, wie Collin sich neunzehnmal in eine Katherine verlieben konnte :D
    Und als du geschrieben hast, dass du die Mathematik schlecht dargestellt fandest, dachte ich erst: "Jaa, aber Normalsterbliche sehen den Unterschied doch eh nicht."
    Und dann fiel mir auf: Die Graphen von Funktionen zweiten und dritten Grades kann sogar ich noch unterscheiden :D

    Liebe Grüße :)

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    1. Lies es. Also schlecht ist es wirklich nicht und es liest sich außerdem sehr schnell (vor allem, wenn man lernen soll :D). Hehe, wenn ich dir das jetzt verraten würde, nehme ich dir die Spannung :D

      Und du merkst vermutlich auch, dass, wenn da eine ganz einfach Funktion steht und dann eine komlizierte und der Graf aber beides Mal gleich aussieht, dass das dann irgendwie nicht hinhaut xD
      Aber lies es. Wirklich! ;-)

      Liebe Grüße! ♥

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  2. Huhu, ich kannte das Buch bisher gar nicht, aber ich mus auch sagen, dass ich nicht wirklich wild danach bin, es zu lesen. Ich habe gestern Margos Spuren beendet und irgendwie scheinen John Green und ich nicht so toll zu harmonisieren.
    Aber vielleicht geb ich ihm irgendwann nochmal ne Chance und dann wird es wahrscheinlich dieses Buch

    Liebste Grüße, Nelly

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    1. Oh, das höre ich immer wieder, dass viele seine Bücher nicht so gerne mögen. Ich kann es nur einfach nie nachvollziehen. Ich fand bisher jedes (Naja, Alaska fand ich nicht gaaanz so gut) seiner Bücher ziemlich gut, wenn nicht sogar sehr gut. Aber gut, manchmal hat man es, dass man mit bestimmten Autoren nichts anfangen kann. Bei mir ist das Cornelia Funke. Ich stehe echt auf Kriegsfuß mit ihr :D

      Aber es gibt ja noch andere Bücher von anderen Autoren, die man lesen kann :)

      Finde ich toll, dass du nochmal was probieren willst. Das Buch ist auch nicht ganz so matphorisch, tief, wie auch immer wie seine anderen. Also man kann es sehr shnell lesen und es ist auch recht leicht :)

      Liebe Grüße
      Anna

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